Gründungsprotokoll

Protokoll der Gründungsversammlung
vom 1. Oktober 1932 im Restaurant Dalmazi

Es gelangen folgende Traktanden zur Behandlung:

1.   Apell
2.   Wahlen
3.   Namen des Vereins
4.   Statuten
5.   Beiträge
6.   Fahrübungen
7.   Verschiedenes

1. Apell

Genosse Tagespräsident Probst Alfred begrüsst die Anwesenden, und eröffnet um 9.20h die gut besuchte Gründungsversammlung.

2. Wahlen

Dazu wurden als Stimmenzähler Santschi und Müller Ed. gewählt.

Genosse Probst Alfred gibt bekannt, dass schon vor der Gründungsversammlung eine 5 gliedrige Kommission bestehend aus: Burgunder Fritz, Santschi Ed., Beer Max, Müller Ed. und Petri Fritz gewaltet habe, und die zur Gründung beitragenden  Vorarbeiten getroffen haben. Er stellt der Versammlung den Antrag, dieselben für das Jahr 33 in den Vorstand zu wählen. Nach längere Diskusion wird der Vorstand wie folgt gewählt:

1. Präsident: Burgunder Fritz
2. Vize Präsident: Beer Max
3. Kassier: Santschi Edmund
4. Sekretär: Petri Fritz
5. I. Fahrchef: Wälti Hans
6. II. Fahrchef: Petri Ferdinand
7. Materialverwalter: (zugl. III. Fahrchef) Herzig Ed. jun.
8. I. Beisitzer: Müller Eduard
9. II. Beisitzer: Bachmann Ernst

Als Rechnungsrevisoren wurden die Genossen Sahli Hans, Passiv und Gasser Karl, Passiv einstimmig gewählt.

3.  Namen des Vereins

Es wurden zwei Namen zur Annahme aufgeworfen, welche sind:

Arbeiter Wasserfahrverein Bern Süd und
Arbeiter Wasserfahrverein „Freiheit“ Bern

Hierüber herrscht rege Diskusion. Probst Alfred meint es bestünde  schon ein Arbeiter Wasserfahrverein Bern Nord, somit könnten wir auch den Namen Bern Süd führen. Petri Fritz ist der Meinung, es könnten mit dem Namen Bern Nord und Bern Süd zu Verwechslungen führen und schlägt den Namen „Freiheit“ vor, da er diesen für den Verein als sinnvoll ansehe. Sahli Hans unterstützt Petri indem er unter anderem ausführt, dass viele da seien, die den Austritt aus dem Pontonierfahrverein  der Stadt Bern gegeben haben, um nicht unter ständigem Druck zu sein. Letzten Endes entschliesst man sich für den Namen    Arbeiter Wasserfahverein „Freiheit“ Bern  und wird von
der Versammlung einstimmig angenommen.

4.  Statuten

Vorerst wird abgestimmt, unter welcher Flagge der Verein überhaupt bestehen soll. Dies ist für alle Anwesenden klar, und wird einstimmig beschlossen, den Eintritt in den Satus und in die Arbeiter Sportvereinigung Bern zu geben. Probst Alfred liest nun die Statuten des Arbeiter Wasserfahrvereins Bern Nord durch und empfiehlt, die unsrigen in einem ähnlichen Verfahren auszuarbeiten. Das ins Reine zu bringen, ist nun Sache des Vorstandes.

5.  Beiträge

Nach eingehender Diskusion, entschliesst man sich zu folgenden Beiträgen. Diejenigen, die an der Gründungsversammlung anwesend sind, bezahlen Fr. 2.00  als Gründungsbeitrag.
Im weiteren bezahlen:

Aktive pro Monat: Fr. 1.50
Passive pro Jahr:  Fr. 5.00
Eintritt für Aktive: Fr. 1.00

6.  Fahrübungen

Dieselben wurden wie folgt festgelegt:

Je Dienstag, Donnerstag und Samstag Morgen. Die Fahrübung am Samstag steht den Mitgliedern frei.

7.  Verschiedenes

Anträge liegen keine vor.
Am Schluss hält uns Genosse Dr. Freimüller ein Referat über Sport und die damit verbundene Politik.  Am Ende seiner Ausführungen angelangt, gratuliert er dem jungen Verein und wünscht ihm ein gutes Gedeihen und Vorwärts kommen. Auch beaufträgt er in nächster Zeit einen Artikel in der Tagwacht zu veröffentlichen, betreffs der Gründung des Verein. Dies wird von der Versammlung einstimmig beschlossen.

Probst Alfred verdankt die Worte seines Vorredners und schliesst die Versammlung um 11.30h.

Der Präsident                                               Der Sekretär
Fr. Burgdorfer                                             Petri Fritz

Bemerkung: Bei den Mitgliedern die beim Pontonierfahrverein der Stadt Bern ausgetreten sind,  um beim WFV „Freiheit“ einzutreten handelte es sich um etwa 10 – 14 Männer. Die genaue Zahl ist nicht mehr bekannt. Jedenfalls hat diese Geschichte sicher auch den Pontonierfahrverein arg erschüttert und das Verhältnis zwischen den beiden Vereinen war wohl nicht sehr gut.
Man beachte auch, dass die Politik bei der Gründung des Vereins eine grosse Rolle gespielt haben muss. Man war ja schliesslich auch Genossen!